BANGKOK: In einem entschiedenen Schritt zur Bekämpfung der steigenden Online-Betrugsfälle führt Thailand strengere Vorschriften für die Eröffnung neuer Bankkonten ein.
Diese Maßnahmen folgen auf die Schließung von über 300.000 Konten seit November, die für betrügerische Aktivitäten genutzt wurden. Die Initiative wird vom Zentrum zur Bekämpfung von Online-Betrug (AOC 1441) in Zusammenarbeit mit der thailändischen Zentralbank, dem Amt zur Bekämpfung der Geldwäsche (AMLO) und der Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission) vorangetrieben.
Der Minister für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Prasert Jantararuangtong, erklärte, dass die neuen Vorschriften, die bis zum 1. Juni 2024 in Kraft treten sollen, eine strikte Anwendung des Prinzips der „Sorgfaltspflicht gegenüber Kunden“ (Customer Due Diligence, CDD) erfordern. Dies beinhaltet eine gründliche Überprüfung potenzieller Kontoinhaber und der Zwecke, für die sie ihre Konten verwenden möchten.
Pol Maj Gen Eakkarak Limsunggas, stellvertretender Generalsekretär der AMLO, wies auf das erhebliche Ausmaß des Problems hin. Schätzungen zufolge könnten derzeit bis zu eine Million sogenannter „Maultierkonten“ existieren. Diese Konten sind oft mit einflussreichen Persönlichkeiten verbunden, die gefährdete Personen dazu bringen oder bezahlen, ihre Identität für die Eröffnung von Betrugskonten zu missbrauchen. In einigen Fällen wurden über 50 Bankkonten auf den Namen einer einzigen Person registriert.
In einer weiteren Entwicklung zur Unterstützung dieser Bemühungen bestätigte Microsoft während einer Konferenz in Bangkok seine Beteiligung im Kampf gegen den Online-Betrug. Satya Nadella, Vorsitzender und CEO des Unternehmens, versprach, Thailand mit fortschrittlicher KI-Technologie zu unterstützen. Microsoft kündigte zudem die Einrichtung seines ersten Rechenzentrums in Thailand an, ein Schritt, der die technologische Infrastruktur des Landes erheblich stärken dürfte.